The Crown

FR 25.06.2021 | Netflix

Wie tickt sie eigentlich, die Queen? Darum ranken sich unzählige Dokus, Klatschpresse-Beiträge, Filme, Bücher – und die Serie „The Crown“ auf Netflix. In bislang vier Staffeln und 40 Folgen erzählt die Serie die Geschichte des britischen Königshauses unter Königin Elisabeth II.

Los geht es mit ihrer Hochzeit mit Prinz Philip 1947 – als sie noch Kronprinzessin war. Mit dem Tod von König Georg VI. 1952 ist klar, dass sie Königin wird – damals war sie gerade mit Philip auf offizieller Reise durch Kenia.
Die Serie pickt sich im Folgenden immer wieder größere Ereignisse in der Welt oder in der Familie heraus, um sie zu erzählen. So geht es um den großen Smog in London, der tagelang die Stadt quälte. Eine Folge dreht sich um die Katastrophe von Aberfan, als es in Wales zu einem großen Bergrutsch kam – und die Queen erst nach Tagen dorthin reist. Es geht um Ehekrisen zwischen Elisabeth und Philip, um Diana und Charles, aber auch um die verschiedenen Premierminister – von Churchill bis Thatcher.

„The Crown“ lässt tiefe Einblicke in das Königshaus zu – wobei man aber wissen muss, dass die Serie dennoch nicht die ganz wahre Geschichte erzählt. Im Groben entspricht das Erzählte durchaus dem, was in den Jahrzehnten alles passiert ist, was man erlebt hat, was man intern erfahren hat. Und dennoch gibt es in dieser Serie Passagen, die rein fiktiv sind. So gibt es ein Gespräch mit Philip und Diana, das so nie stattgefunden hat.

Es gibt in dieser Serie extrem spannende, interessante und packende Folgen, aber eben auch die langweiligen, die fast überflüssig erscheinen. „The Crown“ ist einerseits episodenhaft, jede Folge handelt ein Thema oder ein Ereignis ab, im Hintergrund laufen diverse Geschichten weiter. Wobei beispielsweise Episoden, in denen es um die Geschwister der Queen geht, eher langweilig sind.
Interessant ist, dass es in gewisser Weise einen Zusammenhang zum Film „The Queen“ gibt. Dort wird die Geschichte erzählt, dass die Queen sehr lange braucht, bis sie auf den Tod von Lady Di öffentlich reagiert. Warum sie so hart zu sich und anderen ist – das erzählt diese Serie. Da bekommt sie zu Beginn ihrer Regentschaft gesagt, was sie zu tun und zu lassen hat. Hart sein. Zu sich selbst. Zu anderen. Regieren, ohne politisch zu sein. Das befolgt sie.
Immer wieder gibt es echte Höhepunkte und ergreifende Momente: Zu sehen, wie sich Philip daran gewöhnen muss, in der zweiten Reihe zu stehen. Und wie er trotzdem mit Witz und Charme durchzukommen versucht – was später seltener gelingt. Wie Charles an seiner Schule zu scheitern droht. Wie sich Charles und Diana miteinander umgehen. Wie die Queen durch Gespräche mit ihren Kindern rauszufinden versucht, wen sie am liebsten hat. Die Konflikte zwischen der Königin und Maggie Thatcher.

„The Crown“ ist eine königliche Seifenoper mit Aufs und Abs – aber insgesamt eine sehr spannende Menschenkunde. In Staffel 5 wird es um die 90er gehen.

-> Die Serie bei Netflix


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