Chernobyl

MO 19.04.2021 | 21.00 Uhr | ProSieben

Diese Serie sorgt für Kopfschütteln, für ungläubiges Staunen, für Fassungslosigkeit. Sie zeigt, wie gelogen, geleugnet und runtergespielt wurde.
Es ist ein Stück Geschichte, und sie spielt im April 1986. Im Kernkraftwerk Tschernobyl nahe der ukrainischen Stadt Prypjat kommt es zu einem Zwischenfall. Schließlich explodiert einer der Reaktoren. Eine riesige Menge an Radioaktivität tritt frei, jede Minute, jede Stunde.
Die Menschen in Prypjat können sehen, dass es im Kernkraftwerk brennt, aber natürlich denken sie sich nichts dabei. Und die Entscheider spielen alles runter. Nur ein Brand. Nicht schlimm. Und die Radioaktivität? Auch nicht dramatisch.

All das ist so geschehen, vor 35 Jahren. Davon erzählt die fünfteilige Serie „Chernobyl“, die derzeit immer am Montagabend bei ProSieben zu sehen ist. Minutiös zeigt sie, wie die Katastrophe ablief und wie katastrophal das Katastrophenmanagement versagte.
In diesem Werk scheinen Menschen gearbeitet zu haben, die von der Materie scheinbar wenig wussten. Oder sie wollten mit allen Mitteln vertuschen, was da wirklich passiert ist. Stattdessen schickten sie Feuerwehrleute in den sicheren Strahlentod. Oder niedrige Mitarbeiter, die mal gucken sollen, was mit dem Reaktor los ist.

Die US-Miniserie ist vielfach ausgezeichnet und gilt an vielen Stellen als beste Serie des Jahrzehnts. Und in der Tat ist „Chernobyl“ eine extrem packende Serie. Allerdings gibt hier das wahre Leben leider die Story vor. Die Schicksale, die Ignoranz – die Emotionen beim Schauen der Serie sind vielfältig.

Dass ProSieben die Folgen 3 und 4 am Montagabend verschoben hat, war allerdings nicht die cleverste Idee. Der Start am 12. April erreichte sehr gute Quoten. Diesmal entscheid man sich, das Baerbock-Interview in der Primetime zu setzen – mit eher miesen Zuschauerzahlen. So verlor auch „Chernobyl“ ein Drittel der Zuschauer, und das hat die Serie nicht verdient. Aber ProSieben hat es verbaerbockt.

-> Die Serie bei Joyn (zeitlich begrenzt)


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