Dietrich Faber: Hessen zuerst! Hexit jetzt

Hessen zuerst! So heißt eine neue Partei, in der sich Protestler sammeln, um gegen Flüchtlingsheime und Ausländer zu protestieren.
Ex-Kommissar Henning Bröhmann erfährt von dieser Partei, als er mit Freunden und Bekannten im Vogelsberg wandern ist. Rüdi ist Hennings Vermieter, und ausgerechnet der engagiert sich in der Partei, die zur Wahl antritt und mit 20 Prozent in den hessischen Landtag einziehen könnte.
Es werden nicht nur Plakate aufgehangen, auch im Flüchtlingsheim im Ort fließt bald Blut. „Hessen zuerst!“ nutzt das für sich aus, die Forderung, angeblich kriminelle Ausländer auszuweisen, wird immer lauter. Henning bekommt es plötzlich auch mit Gewalttätern zu tun, und dass Rüdi dahinter steckt, macht die Sache noch schlimmer.

Dietrich Faber gilt in Hessen als Krimistar, und tatsächlich ist „Hessen zuerst! Hexit jetzt“ der fünfte Roman mit Henning Bröhmann.
Faber schildert sich eine manchmal merkwürdig lustige und ernte Art, wie die Stimmung in Deutschland ist. Denn die Story um die Protestpartei ist zwar ausgedacht, aber natürlich gibt es große Parallelen zur tatsächlich bestehenden Faktenlage im Land.
Insbesondere die ersten Kapitel – die Wanderung im Vogelsberg – wirken außerhalb Hessens ziemlich albern. Die machen leider wenig Lust auf das restliche Buch, kommen bei Lesungen in Hessen selbst aber vermutlich gut an. Die Wanderungsbeschreibung ist übertrieben im Detail beschrieben, die Mundart hat einen hohen Nervfaktor. Die Ernsthaftigkeit der Geschichte bildet sich erst später heraus. Da kommt dann stellenweise auch ein wenig Spannung auf. Zumal die Story eine interessante Wendung hat.

Dietrich Faber: Hessen zuerst! Hexit jetzt
Rowohlt Polaris, 268 Seiten
5/10


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