Straight Family

DI 11.09.2018 | Funk

Ein feuchter Traum. Lara fährt mit dem Zug – und sieht SIE. Sie tauschen Blicke, dann treffen sie sich am Zugende und haben heißen Sex im Stehen. Uuuh.
So beginnt „Straight Family“, die schwul-lesbische Serie von Funk, dem jungen Netzwerk von ARD und ZDF. Dass man überhaupt eine schwul-lesbische Serie startet, in der alles Schwule und Lesbische total normal ist, findet man bei Funk wohl so überragend, dass man das Stichwort „schwul-lesbische Serie“ unbedingt in den Youtube-Titel unterbringen musste.
Seit Dienstag sind die fünf bis zu neun Minuten langen Folgen online.

Nach dem Zugsex weiß Lara, dass sie lesbisch ist. Herzlichen Glückwunsch. Nun muss sie es nur noch Mama und Oma sagen. Eventuell werden sie es verkraften, weil ihr Bruder Leo schwul ist, einen Freund hat und eine queere Kneipe betreibt. Das weiß allerdings Oma nicht, und vor Oma haben alle Angst.

Ja, alles total normal. Angeblich. Aber wenn doch in „Straight Family“ alles so herrlich normal ist, wieso ist dann das Coming Out Thema in allen fünf Folgen? Doch nicht so normal?

Weil die Jugend ja in unserer modernen Zeit nicht mehr in der Lage ist, längere Filme zu sehen (glauben zumindest Videoproduzenten), sind die Folgen sehr kurz, insgesamt ist das Ganze keine 40 Minuten lang. Zeit für eine Handlung hat man da natürlich nicht. Da sitzen sie also in der Kneipe, Lara und Leo haben Schiss, und manchmal zicken sich alle an.
Das ist relativ gut in Szene gesetzt, inhaltlich aber mau.
Der Fünfteiler entstand in Zusammenarbeit mit Maneo, einem Projekt zum Thema Gewalt gegen Homosexuelle. Inwiefern aber junge Zuschauer aus der Handlung irgendwelche Schlüsse ziehen sollen, ist nicht klar.
Ein ziemlicher Sturm im Wasserglas.


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