Heiligabend, 18 Uhr

Um kurz vor 18 Uhr fahre ich am Heiligabend zur Familienbescherung. Wenn ich das Auto vor der Garage parke und aussteige, dann höre ich die Oranienburger Kirchenglocken läuten. Aus dem Zentrum sind die Glocken der Nicolaikirche zu hören. Um Punkt 18 Uhr setzt das Geleut von St. Johannesberg ein – vom ehemaligen katholischen Kloster. Es ist das Weihnachtsläuten.

Besonders das Läuten von Johannesberg ist mit vielen Erinnerungen verbunden. Denn der Ton der Glocken hat sich seit meiner Kindheit nicht geändert. Früher läuteten sie um 6, 12 und 18 Uhr. Weil ich morgens nie mehr in Hörweite bin, weiß ich nicht, ob es das morgendliche Läuten noch gibt. Es ist ein Stück Nostalgie und vor allem Heimat.

Nun also, um 18 Uhr, stehe ich vor dem Haus und lausche dem doppelten Glockenläuten, halte zwei Minuten inne. Ich denke an die, die nicht mehr da sind, Streiflichter von früher.
Irgendwann setze ich mich dann in Bewegung, gehe ins Haus, um Weihnachten zu feiern.


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