Borg / McEnroe

1980, Wimbledon. Noch heute gilt das Finale im englischen Tennisturnier zwischen dem Schweden Björn Borg und dem US-Amerikaner John McEnroe als eines der Aufregendsten, das es je gab. Björn Borg hatte Wimbledon zuvor schon viermal hintereinander gewonnen und stand unter großem Druck. John McEnroe war die Nummer 2 der Weltrangliste und strebte den ersten Wimbledon-Sieg an. 37 Jahre nach diesem Mega-Duell gibt es darüber einen packenden Film.

Es scheint, als ob der Stress an Björn Borg (Sverrir Gudnason) abprallt. In Wirklichkeit tut er das aber nicht, es brodelt in ihm. Als Jugendlicher war er so aufbrausend, dass er sich fast seine Karriere verbaut hat. Aber sein Trainer Lennart Bergelin (Stellan Skarsgård) hat ihm bald eingetrichtert, was sein Leben bestimmt: Packe deine Wut ins Spiel. Raste nicht aus. Doch das wird für Borg zunehmend zum Problem. Er wird zerfressen von seinen Zwängen und Ängsten.
Ganz anders John McEnroe (Shia LaBeouf). Auf dem Platz ist er oft aggressiv, lässt seine Wut raus, er beschimpft Schiedsrichter und Zuschauer – das kommt nicht gut an.
Zwei scheinbar völlig verschiedene Sportler, die aber in Wirklichkeit sehr ähnlich sind – und in Wimbledon zum Showdown zusammentreffen.

Und der ist extrem packend. „Borg / McEnroe“ erzählt nicht nur die Geschichte eines großen Tennismatches. Der Zuschauer lernt auch die beiden ungewöhnlichen Sportler kennen – ihre Geschichte, ihr Umfeld, ihre Denkweisen.
Für die beiden Hauptrollen hat man sich extra auch Vertreter der jeweiligen Länder geholt: den Schweden Sverrir Gudnason und den US-Amerikaner Shia LaBeouf. Wie sie den einerseits in sich Gekehrten und andererseits den Aufbrausenden spielen, das ist sehr überzeugend. Und wenn man als Zuschauer vielleicht auch nicht mehr so genau weiß, wer eigentlich das große Match am Ende gewonnen hat, für den ist das alles umso spannender.
„Borg / McEnroe“ gehört auf jeden Fall zu den interessantesten und spannendsten Biopics der vergangenen Jahre!

Borg / McEnroe
Schweden 2017, Regie: Janus Metz Pedersen
Univsersum, 108 Minuten, ab 0
9/10


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