Mein Blind Date mit dem Leben

Plötzlich bemerkt er einen Fleck im Sichtfeld. Alles verschwimmt, und es wird von Tag zu Tag schlimmer. Durch einen Augenfehler wird Saliya (Kostja Ullmann) fast blind. Ihm bleiben 5 Prozent Sehkraft, und selbst die wenige Sehkraft ist verschwommen.
Aber er will sich durchbeißen. Abi. Lehre. Alles das will er schaffen.
Schnell merkt er, dass er zwar nicht mehr sehen, dafür sich aber extrem viel merken kann. So schafft er tatsächlich das Abi. Aber eine Lehrstelle im Hotelgewerbe findet er nicht. Also muss er tricksen und seine Behinderung verschweigen.
Er bekommt so seine Lehrstelle, aber natürlich ist eine extrem schwierig zu vertuschen, dass er so gut wie nichts sieht.

Saliya erlebt „Mein Blind Date mit dem Leben“. Das bezieht sich natürlich auf sein Leben selbst – auf seinen Werdegang, auf die Schwierigkeiten seiner Lehre. Aber auch darauf, dass es viele Leute gibt, die ihm helfen. Dass er Freunde wie Max (Jacon Matschenz) findet. Und irgendwann auch um seine Liebe kämpft. Und damit sich als fast blind zu outen.
Die Geschichte des Films basiert auf die Erlebnisse von Saliya Kahawatte, der auch das Buch für diese Dramödie schrieb.
Der Film lebt stark von seinen sympathischen Darstellern. Kostja Ullmann musste sich in den fast blinden Mann reinversetzen, und das gelingt ihm auch recht gut. Heimlicher Star ist aber einmal mehr Jacob Matschenz, der durch seine natürlich-fröhliche Art große Akzente setzt. In weiteren Rollen zu sehen sind Anna-Maria Mühle, Alexander Held und Johann von Bülow.
Akzente hätte Regisseur Marc Rothemund übrigens auch ein paar mehr setzen können. Eine sehr schöne Idee ist es, dem Zuschauer ab und zu zu zeigen, was Saliya eigentlich sieht – was es bedeutet, die Sehfähigkeit zu verlieren. Ansonsten aber ist die Inszenierung eher herkömmlich, harmlos-nett. Mehr Pfiff hätte dem Ganzen gut getan.

Mein Blind Date mit dem Leben
D 2016, Regie: Marc Rothemund
Studiocanal, 111 Minuten, ab 0
6/10


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