Musicshake by Rea Garvey

DO 26.05.2016 | 20.15 Uhr | ProSieben

Deutschland fehlt es an einer vernünftigen Musiksendung. Früher gab es viele davon, die bekannteste war wohl die „Hitparade“ im ZDF (vor 1990, danach schrecklich uncool). Da wurde nicht gespielt oder getalkt, es ging um die pure Musik.
Und heute ist außer die Silbereisen-Schlagershow nicht mehr viel übrig. Wenn Xavier Naidoo beim „Tauschkonzert“ bei VOX aussteigt, kann man sich das ja vielleicht auch mal ansehen. Aber letztlich fehlt eine Show, in der Künstler ihre aktuellen Songs vorstellen, aber auch mal ihre Musik auf andere Weise präsentieren.
Bei der BBC in England gibt es zum Beispiel seit 1992 „Later with Jools Holland“, der sehr viele verschiedene Musikstile bedient werden, nichts mehr oder weniger als Live-Musik. Mal cool, mal spannend, mal einfach nur toll. Zwischenzeitlich lief die Sendung hierzulande bei zdf.kultur. Aber warum ist so was hier nicht möglich?

Der „Musicshake by Rea Garvey“ hätte ein guter Ansatz sein können. Zu Gast in der Premierenausgabe am Donnerstagabend bei ProSieben waren Anna Loos, Joris und Ryan Tedder von OneRepublic. Sie präsentierten eigene Songs, aber auch Lieder, die ihnen aus verschiedenen Gründen etwas bedeuten. Mal mehr, mal weniger kreativ.
Leider vertraut man auch bei ProSieben nicht an die Macht der puren Musik, und wahrscheinlich wäre das für die Primetime des Senders inhaltlich auch zu wenig, um genug Leute anzuziehen. Und deshalb gab es pseudolustige Einspieler und langatmige Gespräche, die auch deshalb schwierig waren, weil Rea Garvey schlecht Deutsch spricht. Das ist natürlich nicht schlimm – aber hätte man sich noch mehr auf Musik konzentriert (die Show muss ja auch nicht 135 Minuten dauern), wären die Talks in dieser Länge unnötig gewesen.

Die Location – eine Bühne und an drei Seiten Publikum – in einer Art Club, ist toll. Nun müsste man aus der Show eine Art Clubkonzert machen. Und sich auch mal trauen, einen nicht-mainstreamigen Act einzuladen. Aber das wäre für ProSieben sicherlich schon wieder zu viel verlangt – und würde da wohl auch nicht funktionieren. Aber bei ARD und ZDF hat man auf solche Sendungen ja auch keinen Bock mehr.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Musicshake by Rea Garvey“

  1. hanschke

    das Sprachproblem bei Rea ist mir egal. Haben da andere Moderatoren die nicht besser sind ❗

    Die Auswahl der Musiker war farblos und unwichtig. Klar ist OneRepublic ein großer Name aber das war es dann auch. „Geschichten“ warum gerade der Song gesungen wurde und dann nicht mal kreativ geändert.

    Ein Schneckenrennen ist spannender und nach 10 Min will man umschalten.

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