Klaus Rost: Einheitslabor oder Kleine DDR? Streifzüge durch ein neu gegründetes Land: Brandenburg nach der Wende

In diesen Tagen feiert das Bundesland Brandenburg seinen 25. Geburtstag. Dazu passt die Lektüre des Buches von Klaus Rost ganz gut. Er ist ein Kenner der Landespolitik und gesellschaftlichen Ereignisse nach 1990. Er war von 1992 bis 1995 Politikchef bei der „Neuen Zeit“, ab 1995 bis 2012 Chefredakteur der „Märkischen Allgemeinen“ (MAZ) in Potsdam. Zeit genug, sich in die Seele der Menschen in Brandenburg einzugraben.
Der Rückblick auf die Nachwendegeschichte in Brandenburg ist auch ein Rückblick auf das journalistische Schaffen Klaus Rosts. Er schrieb sein Buch, nachdem er die MAZ verließ.

Was er zu erzählen hat, ist in den meisten Fällen durchaus interessant. So erinnert er sich an die immer wiederkehrenden Stasivorwürfe gegenüber Manfred Stolpe und an die Brandenburger, die sich an seine Seite schlugen. Überhaupt an die langen Stasidebatten – auch in seinem eigenen Haus. Daran, wie Hennigsdorf fast ausblutete, als Italiener das dortige Stahlwerk kauften.
Rost berichtet vom Meinungsstreit um das Gebaren der USA, über die Bildung der rot-roten-Koalition in Brandenburg und über den Zoff, den Jörg Schönbohm im Land immer wieder auslöste. Und natürlich über die Potsdamer, die manchmal ein ganz besonderes Völkchen sind.

Manchmal ist er ein wenig ausschweifend, aber für an der Landespolitik-Geschichte Interessierte ist dieses Buch eine wahre Fundgrube. Nur sein ehemaliges Blatt, die „Märkische Allgemeine“, das erwähnt Klaus Rost dann doch ziemlich inflationär.

Klaus Rost: Einheitslabor oder Kleine DDR? Streifzüge durch ein neu gegründetes Land: Brandenburg nach der Wende
Edition MAZ, 288 Seiten
7/10


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