ZAPPER VOR ORT: Disney in Concert

SA 11.07.2015 | Berlin, Waldbühne

„Der ewige Kreis“ – da bekomme ich eine Gänsehaut. Der Song stammt aus dem Disney-Zeichentrickfilm „Der König der Löwen“. Ich halte ihn für einen der besten Disney-Songs. Gerade auch in der ursprünglichen deutschen Fassung von Jocelyn B. Smith. Er war am Sonnabend auch der Höhepunkt von „Disney in Concert“ in der Berliner Waldbühne.
Zwei Stunden lang spielte das Deutsche Symphonie-Orchester Berln die größten Hits aus den Disney-Filmen.
Und da gibt es ja wirklich viele. Gut 16.000 Menschen wollten sich das nicht entgehen lassen. Songs aus „Cinderella“, „Pocahontas“, „Die Schöne und das Biest“ und vielen anderen Disney-Hits spielte das Orchester – unterstützt von mehreren Sängern. Darunter waren Annett Louisan und Michael Patrick Kelly – früher bekannt als „Paddy“. Steven Gätjen moderierte.

Das war ganz schön. Das hatte gute Momente. Insbesondere die Löwenkönigsongs kamen gut.
„Ganz schön“ ist aber eben nicht sehr gut. Denn die Organisatoren haben das ganz große Potenzial, das die Show eigentlich geboten hat, nicht genutzt.
Die Sänger standen irgendwie immer nur vor dem Orchester rum, waren kaum zu erkennen. Eine „Vorbühne“ gab es nicht. Dort hätte man die Solisten aber sehr viel besser in Szene setzen können. Vielleicht hätte man noch ein paar Tänzer (Disneyfiguren) ranholen können.
Irgendwo habe ich was von einem Licht- und Farbspektakel gelesen. Das gab es schon deshalb nicht, weil das Konzert im Hellen stattfand. Allerdings liefen auf Leinwänden zu den Songs passende Filmausschnitte. Erstaunlicherweise fand Disney selbst auf dem Gelände nicht statt. Kein Stand mit Merchandise-Kram (viele Leute hätten sicherlich irgendwas fürs Konzert gekauft – „Micky Maus“-Ohren zum Beispiel), keine Wimpel, nichts, was schmucktechnisch an Disney erinnerte.

Auch bei den Songs hatte man nicht immer ein glückliches Händchen. Bei „Arielle, die Meerjungfrau“ sang man die neubetexteten Lieder. Aus „Ein Mensch zu sein“ wurde „In deiner Welt“. Das sorgte bei den Älteren für Irritationen – denn bei Disney hatte man irgendwann den bekloppten Plan, den Filmen komplett neu zu synchronisieren und zu betexten.
Am Ende sollte das Publikum mitsingen. „Diese Welt ist klein, so klein“ kannte nur leider kaum jemand. „Lass jetzt los“ aus „Die Eiskönigin“ ist zwar ein fantastischer Song, aber nicht dazu geeignet, dass da 16.000 mitsingen. Da hätte eher „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ zum Einsatz kommen können.

So war „Disney in Concert“ am Ende ein ganz schöner, sehr entspannter Abend. Aber so ganz ist der Funke im Großen und Ganzen dann doch nicht übergesprungen.


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