MO 06.04.2015 | 22.15 Uhr | Tele 5
Hella von Sinnen war am Ostermontagabend die Einzige, die das Konzept der neuen Tele-5-Talkshow verstanden hat: saufen und labern. Und das Saufen nicht vergessen.
„Der Klügere kippt nach“ war eigentlich immer nur ein Running-Gag von Hugo-Egon Balder. das sei sein Traum einer Talkshow: Leute treffen sich in einer Kneipe, trinken und labern. Tele 5 war es nun, wo das Konzept aufgegriffen wurde und tatsächlich über die Bühne ging – live!
Niemand wusste, wie dieses Experiment zu Ende geht. Und im Grunde war es wie in jeder Saufrunde. Einer trinkt ein bisschen zu viel und nervt ein bisschen. Die andere ist irgendwie zimtzickig, der eine macht ab und zu Einwürfe und der andere hat Angst, dass irgendwas gesagt wird, was besser nicht gesagt wird.
Wigald Boning moderierte stocknüchtern und versuchte auf eigenartige Weise, so viele Themen wie möglich durchzupeitschen. Promiklatsch. Griechenland. Germanwings. Noch mehr Klatsch. Und und und. Sie standen halt alle auf seinem Zettel, und einfach mal laufen lassen wollte er die Runde offenbar auch nicht.
Das brachte Hella von Sinnen auf die Palme, die entweder von irgendwelchen promi-Beziehungsthemen gelangweilt war oder mal ganz ernsthaft über den Glauben sprechen wollte. Letzteres ließ man sie nicht, was ein wenig schade war – denn auch in Saufrunden wird es ja gern mal philosophisch. So wurde sie immer lauter und immer bockiger, und viel länger hätte die Show nicht mehr dauern dürfen, bis sie scheinbar wirklich besoffen gewesen wäre.
Aber: Sie traute sich. Sie setzte das Konzept – wenn es denn eins gibt – wirklich um. Die anderen trauten sich nicht so richtig.
Paula Lambert, sixx-Sex-Expertin schien sich ein bisschen zu langweilen, und sie schien auch nur am Sekt zu nippen. Stattdessen sah sie immer zu Wigalds Zetteln und forderte ständig, das nächste Thema zu beginnen. Sänger Bernhard Brink und Comedian Ingmar Stadelmann schienen zwar Spaß zu haben, aber geheuer war ihnen das wohl nicht.
Das größte Rätsel aber gibt Hugo-Egon Balder auf. Lange wurde die Show beworben, und Balder immer ganz vorn dabei. Und dann hat er nur eine Statistenrolle, spielt den Kellner, gehört nicht zur Tischrunde und steht stattdessen am Tresen rum und sagt nur selten was. Balder, saufen Sie bitte mit!
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