Wahlzettelwirtschaft

An diesem Sonntag hatte ich gleich sieben Stimmen zu vergeben – es war mal wieder Wahltag. Sieben war allerdings noch wenig im Vergleich zu anderen Orten. Auf den Dörfern hatten sie zehn Stimmen – und aus Bundesländern wir Baden-Württemberg habe ich gehört, dass es um die 20 Kreuze im Spiel waren.
Europaparlament, Kreistag, Stadtparlament – das waren die Eckpunkte für mich.

Vor dem Wahllokal konnte man sich schon mal einen Überblick verschaffen, wie die Zettel aussehen und wer wo steht.
Eine Ehepaar sah ich das ganze Drama gerade an. das heißt, sie ließ sich von ihm zeigen, was Sache ist. Er nahm die Wahl professionell in seine Hand. „Da ist die CDU“, sagte er zu ihr und zeigte dann: „Da, da und da machst du dann das Kreuz.“ Ob seine Frau überhaupt CDU wählen würde, stand für ihn außer Frage. Dann zeigte noch die anderen Wahlzettel und wo denn dort jeweils die CDU steht. Da hat ein Ehepaar (oder doch nur der Mann? eine genaue Vorstellung davon, wie es mit der Politik weitergehen müsste.

In der Wahlkabine musste ich erstmal mit den riesigen Wahlzetteln klarkommen. Der für die Europawahl war zwar recht schmal, aber wohl 75 Zentimeter lang. Der für das Stadtparlament war so griß, dass schon das Falten eine anstrengende Angelegenheit war. Mal abgesehen davon, dass ich erst mal die Leute suchen musste, die ich mir vorher ausgesucht hatte.
Kein Wunder, dass die Auszählung der Stimmen selbst jetzt, um 2.30 Uhr, noch nicht zu Ende ist. Das viele Auseinanderfalten und Kreuzchenzählen, ist sicher kein Zuckerschlecken.


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