Vorgruppen haben es bei Konzerten immer schwer. Es sei denn, sie sind so gut, dass sie die Leute – die ja eben nicht wegen ihnen zu dem Konzert gekommen sind – dennoch in den Bann ziehen.
Es gibt jedoch auch Acts, die im Vorprogramm einfach nur komplett ignoriert werden.
Wie die junge Sängerin im Berliner Privatclub. Die eigentliche Band sollte erst noch spielen, doch erst mal stand sie auf der Bühne. Ganz allein mit ihrer Gitarre.
Ihre Stimme schien eher dünn zu sein, und weil sie solo da stand, hatte sie es doppelt schwer. Ein paar Leute hörten ihr zu. Der ganze Rest aber: nicht. Das Stimmengewirr war gewaltig. Und auch ich unterhielt mich mit meiner reizenden Begleiterin, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte.
Was aber ganz schlecht ankommt: Wenn die Musikerin im Vorprogramm ihr Scheitern bekannt macht. Zwischen zwei Liedern versuchte sie eine Ansprache. Sie bat darum, doch bitte leiser zu sein, das sei ja alles nicht so einfach.
Einerseits ist das rührend und durchaus sehr verständlich. Aber andererseits: Das ist das harte Los einer Vorgruppe, die in Wirklichkeit die allerwenigsten Leute interessiert. Aber dann auch noch um Aufmerksamkeit zu betteln, das ist dann doch… nun ja… Die Leute waren danach jedenfalls nicht wirklich leiser. Und eine Zugabe gab es auch nicht. Hat auch keiner verlangt.
Schlecht war die junge Frau eigentlich nicht. Aber eben an diesem Abend leider nicht mehr als ein Begleitgeräusch.
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