Liebe mit 16

MO 24.02.2014 | 23.40 Uhr | MDR-Fernsehen

Dem MDR wird immer mal wieder vorgeworfen, immer und immer wieder in der DDR-Zeit zu schwelgen und es mit der (N)Ostalgie zu übertreiben. Aber warum eigentlich? Wenn der SWR irgendwelche ollen Kamellen aus den 70ern zeigt, dann ist das doch auch in Ordnung. Und der MDR hat mit dem Fundus des Fernsehens der DDR und dem Filmarchiv einen riesigen Schatz, der nicht ungesendet verstauben sollte.

Ich bin jetzt 35 und habe nur knapp zwölf Jahre DDR miterlebt, aber dennoch interessiere ich mich für die DDR-Geschichte und Kultur dieses Landes, das ja auch meine Heimat war und ist.
Und es ist definitiv auch nicht so, dass alle Filme bloße DDR-Propaganda ist.

Der MDR zeigte am Montagabend den Film „Liebe mit 16“ aus dem Jahr 1974. Unglaubliche 40 Jahre alt, aber immer noch unbedingt sehenswert. Ich möchte fast sagen: eine echte Entdeckung. Zumindest für mich, der von diesem Film vorher noch nie gehört hat.

Es geht um Ina (16) und Matti (18), die sich nach Startschwierigkeiten ineinander verlieben. Eigentlich eine ganz simple Story. Aber der Film lässt den Zuschauer ganz nebenbei in ein Stück Schweriner DDR-Alltag in den 70ern eintauchen. Da gibt es Seitenhiebe auf die Art des Schulunterrichts oder auf die mitunter seltsame Art der Erziehung – da nehmen sich wahrscheinlich die DDR und die alte Bundesrepublik nicht viel.
Was ich an vielen der alten DDR-Filmen mag sind der Ton, der Stil, in dem die Geschichten erzählt werden – und vor allem die Zwischentöne. Viele Dinge durften ja in der DDR nicht direkt angesprochen werden, und so kam die Kritik oft „eher hintenrum“.
Musik spielte eine große Rolle, wenn dort jemand im Hintergrund singt, dann haben die Texte ganz sicher irgendwie mit der Situation zu tun.

In „Liebe mit 16“ ist die Geschichte schlicht, aber schön erzählt. Ina und Matti werden ein Paar, die Eltern brauchen eine Weile, sich daran zu gewöhnen. Sie hat Angst, ihre Unzulänglichkeiten preiszugeben. Er will schneller zur Sache kommen, sie nicht. Und dann noch dieser Tanzkurs und der Abschlussball. Er brauche das alles nicht, sagt Matti. Das Fazit ist simpel: Nur die Liebe zählt. Ganz schlicht.
So endet der Film recht unspektakulär, doch dennoch hat man ein Lächeln auf den Lippen.


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