Stromberg – Der Film

Es gibt einen Grund zu feiern: Die Capitol-Lebensversicherung wird 50! Was aber die meisten der Mitarbeiter nicht wissen: Nach der großen Firmenfeier beginnt eine Entlassungswelle.
Als Bernd Stromberg (Christoph Maria Herbst) das zufällig mitbekommt, beschließt er, mit seiner kompletten Belegschaft zu dieser Feier zu reisen. Bislang hatte er das strikt abgelehnt und sich mit Mitarbeiter Ernie (Bjarne Mädel) darüber gezofft, weil Ernie unbedingt hin wollte.
Dass diese Party in einem absoluten Chaos endet, ahnt allerdings niemand.

Man könnte meinen, „Stromberg – Der Film“ sei eine Komödie. In der Tat gibt es auch einige lustige Momente und viele Schmunzler. Aber er ist viel mehr als nur das. Er ist zwar keine Doku, er erzählt aber trotzdem einiges über unsere Wirtschaft. Über Werte und die Art, wie Chefetagen die Mitarbeiter behandeln.
Sicher, Bernd Stromberg ist das alte Ekel geblieben, und so muss das ja auch sein. Aber der Film bietet eine weitere, durchaus ernste Ebene. Er erzählt davon, wie Firmenbosse einerseits vom Sparen reden und andererseits für gewisser andere Dinge das Geld aus dem Fenster schmeißen. Solche Fälle wird jeder kennen, der in einer Firma arbeitet, in der es heißt, es müsse gespart werden. Und plötzlich wird aus diesem Stromberg zwar kein anderer Mensch – aber es scheint plötzlich, dass er die Seiten wechselt und, ja, menschliche Züge bekommt.
Autor Ralf Husmann hat mit „Stromberg – Der Film“ wieder Tolles geleistet, nicht einfach nur eine billige Komödie, in der nur fortgesetzt wird, was die Serie ausmachte. Der Film geht weit darüber hinaus. Und das mit geschliffen scharfen Dialogen und Pointen auf den Punkt. Dazu ein Schauspielensemble, das den Büroalltag und den Ausflug so realistisch darstellt, als wäre man dabei.
Und im Abspann stehen übrigens alle jene Fans, die den Film mitfinanziert haben. Crowdfounding hat „Stromberg“ fürs Kino erst möglich gemacht.

Stromberg – Der Film
D 2013, Regie: Arne Feldhusen
NFP, 123 Minuten, ab 12
8/10


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