Hurra! Der Turm hat jetzt einen Eispalast

Bei der Turm-Erlebniscity in Oranienburg denken sie sich immer neue Knaller aus. Ich dachte ja immer, es soll ein neuer Saunabereich gebaut werden, aber es scheint ein Irrtum gewesen zu sein.

Ich gehe immer wieder gern in den Turm, aber der neue Saunabereich – der ist eine riesige Enttäuschung. Am Sonntag habe ich ihn mir das erste Mal angesehen. Und, ganz ehrlich: Ich war entsetzt.
Kommt man in das neue Haus, weht einem ein kühler Wind um die Nase. Es ist arschkalt im Liegebereich. Es ist so kalt, dass die Scheiben gefroren sind. Von innen. Später habe ich Leute vom Eispalast tuscheln hören. Es ist wohl keine Störung, dass es dort so kalt ist – ich habe das auch schon von Leuten gehört, die vor mir die neue Sauna ausprobiert haben.
Im Eispalast kann man jedenfalls nicht liegen und entspannen – außer man nimmt sich zehn Decken mit.

Wer dann auch noch die Sauna will, muss erst mal Treppen steigen.
Es gibt oben zwei Wärmekammern. Eine ist eine Biosauna, also nur etwa 60 bis 70 Grad warm. Eine schöne Sache. Allerdings nennt sie sich „Panoramasauna“ – weshalb sie ja auch in der ersten Etage gebaut wurde. Ich möchte allerdings gern mal wissen, was die Erbauer unter einem Panorama verstehen. Kleine Guckloch-Fenster sind kein Panorama. Da hätte schon eine Fensterfront hergemusst, um sich diesen Namen zu verdienen. Schon wieder eine Enttäuschung.
Und wer aus der Biosauna kommt, friert. Der Eispalast macht dann seinem Namen wieder alle Ehre. Das ist alles andere als angenehm.

Die Turm-Sauna, die ebenfalls im 1. Stock ist, ist ganz schön geworden. Aber gerade nach einem Aufguss zeigt sich zweite riesige Nachteil einer Sauna im Obergeschoss. Nach dem Aufguss ist man in der Regel ziemlich geschafft. Um aber zu den Duschen und nach draußen zu gelangen, muss man steile Treppen hinabsteigen. Wer sich das ausgedacht hat, scheint nicht wirklich nachgedacht zu haben – sondern nur den Fakt einer hochliegenden Sauna toll gefunden zu haben.

Der Preis für vier Stunden Sauna ist von 14,50 Euro auf 19 Euro gestiegen. Das ist ein mehr als happiger Aufschlag. Ja, sagen die Verantwortlichen nun, das Angebot sei ja nun auch größer. Aber wenn die 19 Euro nun nicht mal für eine Heizung reichen, dann scheint eine Fehlkalkulation vorzuliegen. Auch habe ich für den Preiszuschlag eine höhere Zahl von Aufgüssen erwartet. Es gibt sie weiterhin nur jede Stunde, nun aber verteilt auf vier statt zwei Saunen. Wer also am liebsten die Aufgüsse in der alten finnischen Sauna und der Banja mag, bekommt nun weniger fürs Geld.

Das Caldarium (die kleine 45-Grad-Kammer) ist hingegen immer noch geschlossen. Natürlich hat der Turm die Presse ausführlichst über jeden Bauvorschritt für die neue Sauna informiert. Dass aber ein ganzer Raum kaputt ist und offenbar ganz geschlossen wurde – nein, das ist verschwiegen worden. Ich hatte vor Monaten mal nachgefragt, was aus dem Caldarium wird. Mir wurde geantwortet, sie werde bald wiedereröffnet. Das scheint eine glatte Lüge gewesen zu sein.

Darüber hinaus gibt es gerade Zoff um die Angestelltengehälter. Es soll einige Mitarbeiter geben, die keine 6 Euro pro Stunde bekommen. Ein beschämender Hungerlohn. Nun gibt es eine Gehaltserhöhung, angeblich als Dank für die tollen Dienste, wie die Geschäftsleitung gönnerhaft bekanntgab. Die zuständige Gewerkschaft teilte dagegen mit, dass die Turm-Leute Tarifverhandlungen ablehnen.

Es liegt einiges im Argen im Turm – vor allem konzeptionell. Das Konzept des neuen Saunabereichs ist eine blanke Katastrophe. Im alten Bereich scheint es auch bergab zu gehen. Wird Zeit, dass da bald mal neue Leute das Sagen haben.


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