Neue Klänge braucht das Land

FR 31.08.2012 | 0.30 Uhr (Sa.) | rbb

Das waren noch Zeiten. Campino besang mit seinen toten Hosen die „Opel-Gang“. Während Campino, ähm, singt, schmeißt er sich in die Menge, plumpst auf die Erde, die Kameras suchen ihn. Er singt irgendwas weiter, aber er nuschelt. Securitymänner hieven ihn wieder auf die Bühne, woraufhin sich Campino ins Schlagzeug legt und beim Schlagzeuger aufm Schoß liegt und weiternuschelt. Dann lässt er sich wieder fallen und singt irgendwas weiter, während er auf dem Fußboden liegt und die Kameras ihn wieder suchen müssen und lieber erst mal den Gitarristen zeigen. Während der, ähm, Performance stürmen immer wieder Leute aus dem Publikum auf die Bühne, machen ein doofes Gesicht und werden von der Security wieder aus dem Bild gezerrt.

Lang‘ ist’s her. Es muss irgendwann in den 80ern gewesen sein, als sich diese Szene zutrug. Keine Ahnung, ob sie zu der Zeit ein Skandal war.
Der rbb zeigte sie am späten Abend in der arte-Doku „Neue Klänge braucht das Land“ über die Neue Deutsche Welle in den frühen 80ern. Es war die Zeit, als Nena in hässlichen, ärmellosen T-Shirts herumgiggelte und von 99 Luftballons sang. Oder als Stefan Remmler mit Trio die „ZDF-Hitparade“ aufmischte und dort die eher individuelle Musik in die Fernsehmitte rückte.
Aus der Zeit des schlechten Geschmack ist erstaunloch viel übrig geblieben – Songs, die heute noch Hits, die zu Evergreens geworden sind.
Manchmal ist aber trotzdem Fremdschämen angesagt, wenn man diese inzwischen m die 30 Jahre alten Ausschnitte sieht.


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