rundshow

MO 14.05.2012 | 23.00 Uhr | Bayerisches Fernsehen

Der Bayerische Rundfunk kündigte für Montagabend die Revolution an: Fernsehen und Internet sollten näher zusammenrücken.
Wahnsinn. Das hat sich bislang noch kein Fernsehsender getraut. Fast 20 Jahre nach der Erfindung des Internets und gut 10 Jahre nach „Giga“ bei NBC traut sich der BR da echt mal was… ähm, Neues.

Am Montag startete im Bayerischen Fernsehen die „rundshow“. Das heißt: Als sie im Fernsehen begann, lief sie im Internet via Livestream schon eine Weile. Via Twitter, Facebook und Hastenichtgesehn konnten die User – die, hüstel, Webgemeinde, sich an der Sause beteiligen.
In der TV-Version war von der Webbeteiligung nur wenig zu spüren. Das Tagesthema drehte sich um die Aufforderung „Empört euch!“
Über Webcams zugeschaltete Jugendliche erzählten, wie sie gegen Wasauchimmer protestieren. Spanier berichteten von Studentenaufständen, dazu wurden noch diverse andere Experten zugeschaltet.

Eine Meinung nach der anderen wurde abgefragt. Eigentlich wie in einer normalen Magazinsendung – mit dem Unterschied, dass die Zugeschalteten beim BR in mieser Bild- und Tonqualität zu erleben waren. Voll Internet, der Wahnsinn. Direkte Fragen an die Zuschauer im Web gab es nur indirekt.
Web und TV rückten nicht wirklich aneinander – beide liefen parallel nebeneinander her. Und damit erfindet der BR das Fernsehen nun wirklich nicht neu. Revolutionär war da gar nichts. Gegen die „rundshow“ ist das Talkformat „log in“ auf zdf info die pure Interaktion.
Keine wirkliche Reaktion auf Twitter-Meldungen und Fragen – oder der Blick zu Facebook fehlten komplett. Mal abgesehen davon, dass der Nachrichtentag eigentlich spannendere Themen zu bieten hatte, als spanische Proteste vor einem Jahr.
Ein ganz schön lahmer Auftakt für das Zukunftsfernsehen. Andererseits: Hallo? Das ist der BR. Für den BR war das alles schon verdammt innovativ. Also, ein kleines bisschen.


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Kommentare

Eine Antwort zu „rundshow“

  1. RT

    Ausgabe 2 war schon sehr viel besser!

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