ARD-exclusiv: Der Drückerkönig und die Politik – Die schillernde Karriere des Carsten Maschmeyer

MI 12.01.2011 | 21.45 Uhr | Das Erste

AWD-Chef Carsten Maschmeyer ließ vor der Ausstrahlung über seine Anwälte schwere Geschütze auffahren und mit einer Klage drohen. In der Doku „Der Drückerkönig und die Politik – Die schillernde Karriere des Carsten Maschmeyer“ in der Reihe „ARD-exclusiv“ wirft ihm NDR-Reporter Christoph Lüttgert vor, seinen Kunden „Schrottimmobilien“ angedreht zu haben. Außerdem hinterfragt er Maschmeyers Beziehungen zu Politikern.
Interviewanfragen liefen ins Leere, schriftlich zugesandte Fragen wurden ebenfalls nicht beantwortet.

Maschmeyer sieht das alles natürlich ganz anders. Man solle ihm doch die Fragen schriftlich zusenden, dann würde er auch antworten.
Was ist da passiert? Funktioniert Maschmeyers Posteingang nicht? Lügt Maschmeyer?

Die ARD lieferte am Mittwochabend ohne Frage eine spannende, aber leider auch keine sehr erhellende Reportage. Unangenehm wird es jedoch, wenn sich der Reporter sensationslüstern selbst in den Vordergrund spielt.
Was glaubt Lüttgert eigentlich, wenn er zum Maschmeyer-Anwesen fährt? Dass ihn der AWD-Mann mit offenen Armen empfängt? Sicher nicht. Hat Lüttgert es vielleicht darauf angelegt, Bilder davon zu bekommen, wie er vor dem Tor abgewiesen wurde?
Und dann sinniert Lüttgert vor sich hin: Da würden hunderte Menschen ins Unglück gestürzt, und dann sage seine Mitarbeiterin, Maschmeyer gebe keinen Kommentar mehr ab. Und dann zoomt die Kamera auf Lüttgart, er blickt sinnierend zur Seite und sagt leise, langgezogen und nachdenklich: „Das ist ein Zynismus.“
Richtig, Herr Lüttgert, aber das wusste der geistig gut bestellte ARD-Zuschauer auch vorher schon. Da müssen Sie nicht noch so einen plakativen Müll daherreden. Der erzeugt nämlich genau so einen Brechreiz wie die mutmaßlichen Taten des AWD-Mannes.


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Kommentare

2 Antworten zu „ARD-exclusiv: Der Drückerkönig und die Politik – Die schillernde Karriere des Carsten Maschmeyer“

  1. Selbst die BaFin steckt tief mit drin. Unsere sogenannten „Volksvertreter“ haben „Finanzoptimierern“ wie Carsten Maschmeyer (AWD) die Türen aufgehalten. „Sozialdemokraten“ wie unser Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder, Franz Müntefering oder Frank-Walter Steinmeier (SPD) haben dem Massenbetrug mit faulen Wertpapieren Vorschub geleistet, durch Wegsehen und Nichtstun.

  2. RT

    Die ARD hat den Film übrigens aus der Mediathek entfernt.

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