MI 09.06.2010 | 20.15 Uhr | Sat.1
Man wird wahrscheinlich gerade bei nicht-fußballinteressierten Jugendlichen ein wenig Überzeugungsarbeit leisten müssen. Und Sportgeschichte vermitteln müssen. Denn es wird sicherlich einige geben, die mit dem „Wunder von Bern“ gar nichts anfangen können. Und wenn man dann auch nochs agt, es gehe um Fußball, gehen bei vielen die Jalousien sofort runter.
Sicher: In diesem Film geht es um Fußball. Aber eben nicht nur. Der Fußball ist eigentlich nur das Mittel zum Zweck. Und der Zweck ist, eine Geschichte aus Deutschland im Jahre 1954 zu erzählen. Von der Familie, in der der Vater seit dem Krieg nicht zu Hause ist, weil er in Gefangenschaft ist. Einer der Söhne ist Fußballfan – und der „Taschenträger“ und Freund von Helmut Rahn (im wahren Leben gerade gestorben). Eines Tages kehrt der Vater zurück – was zunächst mehr Probleme als Freude macht. Das alles vor dem Hintergrund der stattfindenen Fußball-WM in der Schweiz.
Sönke Wortmann ist ein durchaus unterhaltsamer Film gelungen. Wer bis auf die Tatsche, dass die Deutschen die WM gewonnen haben (das kann man ja ruhig verraten, ohne die Spoiler-Warnung drüber zu schreiben, das ist ja bekannt…), nichts weiter über die WM wusste, wird hier auch einige fakten vermittelt bekommen. Auch über die stimmung im Team – und nebenbei eben auch ein klein wenig deutsche Geschichte anhand dieser Familie. Eine schöne Mischung.
Wie gesagt, das Ende der WM ist bekannt, trotzdem ist der Film gegen Ende richtig packend, da gerade die Spielszenen recht gut inszeniert sind. Allerdings hätte man auch drüber nachdenken können, einige „echte“ Szenen einzubauen. Der „Tooor Tooor“-Ruf des Reporters – den kann man schließlich kaum nachstellen.
„Das Wunder von Bern“ ist zwar kein filmisches Wunder – aber gut zwei Stunden gute Unterhaltung. Auch für die, die nicht jede Fußballtabelle auswendig kennen.
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