DO 19.03.2009 | 22.50 Uhr | Das Erste
Als Dieter Hildebrandt hörte, dass sein „Scheibenwischer“ ein neues Konzept bekommt, nun auch Comedystars in die Sendung engeladen werden, ist er bockig geworden. Er nahm der ARD den Titel für die Satiresendung weg. Dabei tut es der Show an sich gut, endlich mal aus der verstaubten, langweiligen, biederen Ecke rauszukommen. Auch wenn Hildebrandt von vielen geachtet war: Ich fand seine Sendung immer ätzend, ihn selbst wichtigtuerisch. Das da was dran ist, bewies er ja gerade mit dem Namensstreit.
Nun lief also erstmals der „Satire-Gipfel“ auf dem „Scheibenwischer“-Sendeplatz. Richling lies vorher verlauten, er wolle die Sendung umgestalten, an einer Art satirischer Nachrichtensendung.
Davon blieb jedoch nichts übrig. Was genau das neue Konzept ist war sowieso vollkommen unklar – mal absehen davon, dass Deutschlands echte Satiriker der Show fern bleiben.
Eins war leider ganz schnell klar: Mathias Richling nervt. Geht gar nicht. Ein schwitzender Mann, der mit sich überschlagener, hoher Stimme, sich ständig räuspernd etwas daher erzählt, ist nicht besonders komisch. Als Eröffnungs-Stand-Up war seine Einlage deshalb ein Totalausfall.
Auch die Bühne wirkte bieder und langweilig. Das Schrottauto – Stichwort Abwrackprämie – kann nicht ernsthaft die einzige echte Idee gewesen sein, die die Bühnenbildner hatten, oder? Dazu noch Ingolf Lück, Frank Lüdecke sowie mir völlig unbekannte Menschen, die ihre Nummer mehr schlecht als recht runterleierten.
Die Show wirkte wie ein Relikt als längst vergessenen Zeiten, wie die Wiederholung einer alten SFB-Show aus Berlin. Irgendwie wie der „Scheibenwischer“ vorher auch. Nur dass Richling allein mit seinen Gästen der Show keinen Pepp bringt. Wobei: Auch der „Scheibenwischer“ hatte selten Pepp.
Wie wäre es mit einer weiteren Umbenennung: „Satire-Tal“.
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