Rügen 2008 (2)

(1) -> 29.2.2008

Mehrere Probleme plagen die Rüganer momentan. Ganz aktuell: der angekündigte Orkan. In der Nacht zu morgen soll er kommen. Auch den ganzen Sonnabend soll es orkanartige Böen geben. Ich werde auf jeden Fall noch den Tag auf der Insel verbringen. Wenn gar nichts anderes geht, mich in die Therme in Sellin verziehen. Mal sehen, ob am Nachmittag/Abend alles einigermaßen wieder vorbei ist.

Die Gleise des Rasenden Rolands sind braun. Hierauf sind nun schon seitz zwei Monaten keine Züge mehr entlanggerattert. Zum Jahresanfang stellte die Rügensche Kleinbahn GmbH & Co. KG (RüKB) den Zugverkehr auf dem „Rasenden Roland“ ein. Seitdem fährt zwischen Göhren und Putbus kein Zug mehr. Und es ist auch nicht klar, ob das bis zum sommer alles wieder geregelt ist. Es soll wohl schlecht aussehen. Womit eine der größten Tourismusattraktionen wegfiele. Wer Schuld hat, dass die Bahn nicht mehr fährt, kann nur dumm sein. Rügen und der „Rasende Roland“ gehören einfach zusammen.

Die Rüganer sind in Sorge und protestieren: In Lubmin bei Greifswald soll ein Kohlekraftwerk gebaut werden. Die Bewohner wollen ein kleineres und umweltfreundlicheres Kraftwerk mit Energiemix, was ausreichend für die Region wäre. Ansonsten würde die Natur Schaden nehmen. Somit die Gesundheit und natürlich der Tourismis. Die Bürger von Mecklenburg-Vorpommern sind aufgerufen, einen Volksentscheid zu fordern. Proteste sollen an die Staatskanzlei MV in Schwerin geschickt werden – www.stk.mv-regierung.de.

Ansonsten war ich in Binz – wegen des drohenden Unwetters schon heute. Und gleich der Schock: Der Waffelladen mit den besten Waffeln Deutschlands ist dicht – aber nur wegen der Winterpause.
Die Ostseebäder liegen im Winterschlaf, es sind nur wenige Touristen unterwegs. Dennoch stand am Kurplatz eine Leierkastenfrau – und spielte „Das ist die Berliner Luft“. Berlin verfolgt einen auch überall hin…

Locationsuche. Ein Handlungsstrang meiner „Schwuttke“-Serie spielt in Binz. Aber bisher wusste ich nie so genau, wo genau Oma und Opa Schwuttke eigentlich wohnen. Klar war nur: nicht weit weg von der Strandpromenade und auch nicht weit vom Kurplatz entfernt. Heute lief ich durch den Ort und fand in der Schillerstraße ein Häuschen, dass für ein älteres Ehepaar passen würde. Immer gut, wenn man genau weiß, worüber man schreibt…

Bergen ist nicht mehr einfach nur Bergen. Auf den Ortsschildern heißt es jetzt „Bergen auf Rügen“. Es könnte ja auch sonst jemand auf die Idee kommen, es handelt sich um irgendein anderes Bergen. Gibt ja auch so viele auf Rügen.

In Baabe wird fleißig gebaut: Der Ort bekommt bekam eine neue Kurverwaltung. Direkt am Strand, zwischen der Imbissmeile und dem beginn des Feriendorfes. Ein schöner Bau ist es geworden. Man gönnt sich ja sonst nichts, und so arm kann ein Ostseebad ja auch nicht sein. Gleichzeitig wurde auch die Kurbühne ein wenig modernisiert.

Jetzt sitze ich in der Lobby des Cliff-Hotels in Sellin. Die beiden Damen an der Rezeption sehen ab und zu hierher, um zu sehen, was denn der Typ da am PC so lange macht. Aber es ist kostenlos und niemand steht hier, der auch mal ran will. Nun ja, wer einen Laptop hat, braucht das Ding hier sowieso nicht, hier gibt es W-Lan.


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Kommentare

3 Antworten zu „Rügen 2008 (2)“

  1. Sabi

    „Immer gut, wenn man genau weiß, worüber man schreibt…“ -komisch, wo doch deine protagonisten nicht man n gesicht haben 😉
    ich finde, wir sollten die lesungen an die „original“ schauspielplätze verlegen!

  2. RT

    Na ja, die Protagonisten sind ja auch erdacht. Die Handlungsorte sind aber (meistens) real.
    Okay, wer zahlt die Anreise? 😉

  3. RT

    Nach Ostern wird wahrscheinlich tatsächlich eine Schwuttke-Lesung am Originalschauplatz stattfinden – mit der ersten neugeschriebenen Staffel.

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