Schmidt & Pocher: Nazometer

DO 15.11.2007, 23.10 Uhr, Das Erste

Eigentlich unspektakulär – und doch bemerkenswert: Harald Schmidt begann seinen Auftritt bei „Schmidt & Pocher“ mit einer Laterne in der Hand und sang „Ich gehe mit meiner Laterne…“. Die Laterne dürfte vielen bekannt vorgekommen sein. In der Show vor drei Wochen war das Requisit noch keine Laterne, sondern das Nazometer. Das Nazometer gab ein Signal, wenn „böse Worte“ wie Dusche, Autobahn oder Gasherd fallen. Oder eben auch nicht: Denn an sich sind Dusche, Autobahn und Gasherd ja relativ normale Worte. Bis zum Fall Eva Herman und zur Frage, was man eigentlich noch sagen kann, ohne in eine bestimmte Ecke gestellt zu werden. Denn wir wissen ja inzwischen: „Autobahn geht gar nicht.“
Der Nazometer, da war am 25. Oktober, in der Premierensenung. Eigentlich ist die als nicht ganz so gute Auftaktsendung in Erinnerung geblieben. Jetzt steht sie jedoch für einen sehr seltsamen TV-Skandal. Denn aus einer Satire über den ominösen Kerner-Herman-Fall wurde selbst ein Politikum. Und das auch erst gute drei Wochen nach Ausstrahlung. Irgendwann muss jemand den SWR-Intendanten Peter Boudgoust auf die Show angesprochen haben. Der hat die Show entweder nicht gesehen oder kam auch erst später dauauf, dass das Nazometer gar nicht geht. Wie die Diskussion ARD-weit ausgeht, ist wohl noch offen. Wie Schmidt und Pocher in der Show damit umgingen, war jedenfalls grandios.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Schmidt & Pocher: Nazometer“

  1. Sarah

    Und schon der alte Diogenes suchte mit seiner Lampe vergeblich nach einem „Menschen“ – und fand nur Tiere…

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