FR 26.10.2007, 21.15 Uhr, RTL
Vicco von Bülow ist ein großartiger Mann. Als Loriot brachte er uns humoristische Evergreens. Jeder von uns wird mindestens einen Sketch von ihm kennen – oder zumindest eine Floskel, einen Satz. Schon vor einigen Jahren beschloss der Mittachziger, nichts mehr fürs Fernsehen produzieren zu wollen und auch seine Auftritte aufs Mindeste zu reduzieren.
So war auch klar: Den Ehrenpreis des Deutschen Comedypreises hat er auch nicht abgeholt. Und das ist auch gut so. Loriot passt einfach nicht nur zu Kalauerveranstaltung. Er ist definitiv ein paar Nummern zu groß für die relativ müde RTL-Show.
So blieb es bei einer extrem halbherzigen Laudatio von Atze Schröder (Hallo? Geht’s noch??) und einem lieblos zusammenschnittenen Filmchen. Und danke, und tschüss. Gut, dass Loriot auf diesen Müll verzichtete. Auf die Teilnahme bei einer Sendung, in der Gaby Köster zum x-ten Mal aus ihrem Programm zitiert und das als Laudatio verkauft – ganz billig und schwach. In der Mario Barth für die „beste“ Liveshow ausgezeichnet wurde. In Wirklichkeit bekam er den Preis für die am meisten besuchte Live-Comedy. Was noch lange nicht heißt, dass es auch die beste ist. In der Leute Preise bekommen, die sie auch schon in den Jahren zuvor bekamen.
Es wird zwar immer so getan, als sei die deutsche Comedy auf hohem Niveau angesiedelt, das konnten die Herrschaften gestern aber ganz gut vertuschen.
Ganz klar: Der Deutsche Comedypreis ist Loriot nicht würdig. Das wurde gestern durch Loriots Fernbleiben, aber auch durch die Akteure vor Ort sehr deutlich.
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