Die Fälscher

Oranienburg, kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges. Im KZ Sachsenhausen läuft die größte Geldfälscheraktion aller Zeiten. Gefangene des Lagers stellen Pfundnoten her, die die Nazis einsetzen, um die englische Wirtschaft in die Knie zu zwingen.
Der renommierte Fälscher Salomon Sorowitsch (Karl Markovics), der ursprünglich wegen genau dieser Aktivitäten festgenommen wurde, leitet die Aktion. Die KZ-Insassen, die in der Werkstatt arbeiten, genießen große Privilegien, kämpfen jedoch auch gegen ihr eigenes Gewissen.
Ein Kampf, der dem Zuschauer sehr gut nahe gebracht wird, denn auch er wird hin- und hergerissen zwischen den Ansichten von Sorowitsch und Adolf Burger (August Diehl). Fälschen, um zu überleben? Das System boykottieren, aber selbst sterben?
Die Geschichte entstand nach den Erinnerungen von Adolf Burger, der, wie Sorowitsch und andere Mitfälscher das KZ überlebte. Es zeigt ein Kapitel aus Sachsenhausen, das bisher noch nicht allzu bekannt war und dementsprechend hochinteressant ist.
Das ganze ist solide inszeniert, die in Babelsberg nachgebauten Kulissen sehen dem, was man aus Sachsenhausen kennt, durchaus ähnlich.
Manko: Gegen Ende weicht der Film von der wahren Geschichte ab. Dies wird auch erwähnt. Jedoch nicht im kurzen Fazit, das eine Stimme am Ende spricht, sondern gegen Ende des Abspanns. Hätte durchaus prominenter platziert werden können.

->> 3/5


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

6 Antworten zu „Die Fälscher“

  1. Sebastian

    Bewerte ebenfalls mit 3/5

  2. […] Der österreichisch-deutsche Film “Die Fälscher” wurde in der Nacht in Los Angeles mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet. Der Film spielt u.a. in Oranienburg: In dem Drama geht es um die Fälscherwerkstatt im KZ Sachsenhausen. Am 9. März ist in der Gedenkstätte eine Sondervorrührung des Films geplant. […]

  3. RT

    Der Film läuft am MI 28.01.2009 um 20.15 Uhr im ZDF.

  4. Marcki

    Werde ihn mir anschauen. Hoffe das der Film hält was die Filmbeschreibung verspricht.

  5. Hypermensch

    Ich habe den Film auf DVD und ich fand ihn besser als „Das Leben der Anderen“.
    Wirklich beeindruckender Film. Besonders gut gefällt mir, dass die einzelnen Personen sich nicht in irgendwelche Klischee-Schubladen stecken lassen.
    So ist Salomon keineswegs der typische Film-Held, er hat Ecken und Kanten und will eigentlich einfach nur überleben.
    Genauso ist es mit Kommisar Herzog, der keineswegs den typischen Nazi-Kommandanten verkörpert, sondern bei Näherem Hinsehen so etwas wie soziale Kompetenz und Empathie ans Tageslicht bringt.
    Echt ein richtig, richtig guter Film, der wieder mal beweist, dass man nicht unbedingt große Stars braucht, um einen guten Film zu drehen.

  6. Freud

    Ich habe den Film auch auf DVD, fand ihn aber nicht besser als Das Leben der Anderen
    Trotzdem halte auch ich Die Fälscher für einen sehr gelungenen Film und möchte euren positiven Bemerkungen bloß noch hinzufügen, dass die Kamera von Benedict Neuenfels ganz hervorragend einfängt, was einzufangen ist und in ihrer Dynamik den Zuschauer Teil dieser kammerspielartigen Szenerie im KZ werden lässt.
    Außerdem gebührt dem besonders herausragenden Schauspiel von Devid Striesow (Herzog) Anerkennung, die ihm, wie ich finde völlig zurecht, auch in Form des deutschen Filmpreises zuteil wurde.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert