SA 02.12.2006, 20.15 Uhr, Das Erste

Als „Am laufenden Band“ der große Hit im Fernsehen war, war ich noch nicht geboren. Als die letzte Sendung lief, war ich noch zu jung zum fernsehen.
Dass Rudi Carrell ein ganz Großer war, weiß ich aber trotzdem. Auch, weil seine Show momentan jeden Sonnabend gegen 16.30 Uhr bei EinsFestival wiederholt wird. Und tatsächlich: Tolle Unterhaltung, auch heute noch.
1993 belebte Carrell seine Show noch einmal bei RTL, im Zuge einer Aktion zur Umstellung der Postleitzahlen. Die Show war ein Flop.
Heute wollte es Florian Silbereisen noch einmal wissen. „Am laufenden Band“ zu Ehren von Rudi Carrell.
Warum auch nicht? Bisher wurde Rudi keine solche Ehrensendung zuteil, er hat es verdient.
Die Umsetzung jedoch war eher zweifelhaft. Eine Show für die ganze Familie sollte es werden. Jedoch nur die ältere Generation wird sich daran erfreut haben. Nur weil einmal U5 ein Lied beisteuern dürfen, sieht noch lange keine Jugend zu.
Insgesamt gab es viel zu viele Musikbeiträge, die Spielshow trat schon fast in den Hintergrund. Silbereisen wirkte die ganze Zeit total aufgekratzt, selbst wahrscheinlich hochgradig beeindruckt, „Am laufenden Band“ zu moderieren. Carrell wirkte immer wesentlich ruhiger. Silbereisen hatte dagegen einen hohen Nervfaktor.
Einige der Pausen hätten liebger mit Erinnerungen an Carrell gefüllt werden sollen – so wie am Ende beim Fragezeichen-Lied: ein schöner Augenblick.
Warum übrigens die Show mit dem „Lass ich überraschen“-Song aus der „Rudi-Carrell-Show“ begonnen wurde, war mir auch nicht ganz klar.
Eins zeigte die Show aber: Es fehlt neben „Wetten, dass…?“ in Deutschland die wirklich große Familienunterhaltung. Das wird auch so bleiben, denn „Am laufenden Band“ ist es nicht. Falls die Show doch weitergeführt werden sollte, müsste das Musikkonzept dringend überdacht werden.
Rudi – ein Gruß nach oben zu dir!