Zu früh? Zu spät?

Gemütlich laufe ich zum Regional-Bahnsteig am Potsdamer Platz in Berlin. Mein Zug kommt planmäßig in drei Minuten, um 18.38 Uhr. Ich höre, dass ein Zug einfährt. Höre auch irgendwas von Oranienburg in der Ansage.
Tatsächlich. Ein Zug. Mein Zug! Der RE5 nach Stralsund. In Panik verfalle ich trotzdem nicht, schließlich sind laut Plan immer noch 3 Minuten Zeit. Als ich auf der Rolltreppe stehe, sehe ich den Schaffner gerade die Kelle heben. Der Zug fährt los.
Was soll das denn? Ein Zug, der 3 Minuten zu früh losfährt? Spinnen die jetzt total bei der Bahn?
Des Rätsels Lösung: Der RE5 war nicht 3 Minuten zu früh, sondern 57 Minuten zu spät. Der Zug, der schon 17.38 Uhr fahren sollte hatte eine gute Stunde (!) Verspätung. Respekt!
Dafür hatte mein eigentlicher Zug, der nur 5 Minuten später die gleiche Strecke fuhr, 3 Minuten Verspätung. Und auch nur wegen des Zuges davor – wegen des 57-Minuten-später-Zuges.
Interessant dabei: Die Leute auf dem bahnsteig nutzten nicht etwa die Chance, 3 Minuten früher als geplant einfach schon in den Zug zu steigen. Nein, sie warteten brav auf den Zug danach. Obwohl er die gleiche Strecke fuhr. Wie lieben es halt korrekt, nicht wahr?!


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Kommentare

4 Antworten zu „Zu früh? Zu spät?“

  1. Felix

    Vielleicht wollten die Wartenden ja auch nicht nach Stralsund, sondern nach Rostock!?

  2. RT

    Könnte sein, halte ich aber für Unwahrscheinlich.

  3. UltimateHerosWelt

    Ha!
    Sowas ist mir auch schon mal passier.
    Ich sitz in Lauterbach (Hessen) am Bahnhof, es ist 16:00 Uhr. Der RE kommt nicht, dann die Ansage “ Der Zug ist voraussichtlich eine Stunde später“. Hab ich mir gesagt Typisch Bahn

  4. RT

    Na jaaa, meist ist unser RE schon ziemlich pünktlich. Und eine Stunde sind nun echt nicht typisch.

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